Reinhard Bütikofer und die griechische Tragödie

„Der herzlose, herrische und häßliche Deutsche hat wieder ein Gesicht, und das ist das von Schäuble.“ Reinhard Bütikofer

https://www.facebook.com/heinz.peglau.9/videos/1726504687577000/

„Die Griechen zahlten für ihre Vorschläge den vollen Preis: einen Kolonialvertrag. Bisherige Entscheide der Regierung werden kassiert, die Troika entscheidet über alle neuen Gesetze, die Renten werden geschleift, die Steuern erhöht, die Regierung steht gedemütigt da. Das Land wurde zu einem Vertrag ohne Hoffnung, Würde, Gnade gezwungen. Es ist ein Vertrag, den keiner vergessen soll und keiner vergessen wird. Es ist das dunkelste Papier Europas seit dem Krieg.“

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Georg Restle über Griechenland

Es gibt sie noch: die Medien, die sich trauen die Wahrheit auszusprechen. Bravo Monitor, bravo Georg Restle.

Von Griechenland lernen

„Es ist und bleibt ein Trauerspiel: Wie Europas Spitzenpolitiker und -bürokraten auf Griechenlands „Nein“ reagieren, beweist erneut: Hier sind Überzeugungstäter am Werk, die nicht bereit sind, auch nur ein Jota von ihren bisherigen Positionen abzuweichen. Und die in ihrer technokratischen Borniertheit ein Politikverständnis offenbaren, das im Kern zutiefst undemokratisch und – ja – auch anti-europäisch ist.

Es gehört zur Legendenbildung einiger Brüsseler und Berliner Spin-Doktoren, dass sich hinter dem Nein der Griechen ein Nein zum Euro oder gar zur gesamten Europäischen Union verberge. Wer dies behauptet, diskreditiert den Willen eines Volkes ganz bewusst, um davon abzulenken, dass es durchaus sozialpolitische Spielräume gibt, um den eisigen Wind eines neoliberalen Spardiktats abzumildern. Und wer nach wie vor unterstellt, die griechische Bevölkerung sei „Opfer“ der eigenen Regierungspropaganda gewesen oder unfähig, die Tragweite der eigenen Entscheidung zu beurteilen, stellt damit nicht nur die Demokratiefähigkeit der Griechen in Frage.

Viel schlimmer aber: Wer das Nein der Griechen ignoriert und einfach zur Tagesordnung übergeht, der verpasst eine historische Chance, die hinter diesem „Nein“ steht. In Griechenland haben nämlich keine Besitzstandswahrer abgestimmt, die nur wollen, dass alles so weiterläuft wie bisher. Im Gegenteil: Eine tragende Säule dieses Protests sind junge Griechen, die auch weiterhin zu Europa gehören wollen. Die sich gegen die alten und korrupten Seilschaften wehren, die ihr Land ins Unglück regiert haben. Und die eine neue Aufbruchsstimmung im Land repräsentieren. Junge, gebildete, kreative Menschen, die eine Zukunft im eigenen Land haben wollen und nicht als Billiglöhner fern der Heimat. Wer diesen Menschen ihre Fähigkeit zur Demokratie abspricht oder ihren Hang zu Europa, der wird eine ganze Generation verlieren. Eine Generation, auf die Europa angewiesen ist. Mehr denn je!“

Georg Restle

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„Die Deutschen sind die Amerikaner Europas“

Darum geht es in Griechenland:

Wir erpressen und beuten den Süden aus.

„Von den 829,341 Milliarden Euro an Leistungsbilanzüberschüssen, die Deutschland gegenüber der Eurozone bis zum ersten Quartal 2015 anhäufte, entfielen auf die Südperipherie mehr als die Hälfte, nämlich 451,784 Milliarden Euro.“

„Es ist offensichtlich: Nicht die kreuzbrave, linkssozialdemokratische Regierung in Athen agiert hier extremistisch, sondern die deutschen Politeliten mitsamt ihren Schreibtischtätern in den Redaktionsstuben, die in den vergangenen Monaten eine beispiellose antigriechische Hetzkampagne losgetreten haben. Es stellt sich somit die Frage, wieso Deutschland diese Demütigungsstrategie eingeschlagen hat, obwohl Athen eine Kapitulation anbot. Wieso hat Berlin „die Geduld mit Alexis Tsipras verloren“, wie es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) im imperialen Tonfall deklarierte, der inzwischen bei deutschen Meinungsmachern en vogue ist.

Es geht bei dieser jüngsten Etappe des unerklärten Wirtschaftskrieges, den Deutschland gegen Europa führt, um viel mehr als Griechenland. Berlin muss an dem Mittelmeerland in alter deutscher Tradition ein „Exempel“ statuieren, um seine Dominanz in dem Währungsraum zu festigen. Niemand soll es jemals wieder wagen, den Weisungen aus Berlin zu widersprechen und die deutsche Vormachtstellung im Euroraum herausfordern. „Tu, was wir sagen, oder leide“, so formuliert die Washington Post diese deutsche Logik. “

http://www.heise.de/tp/artikel/45/45302/1.html

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